Europas Fortschritte in der Energiewende: Ein Blick auf den Wandel
Europa hat in den vergangenen Jahren große Erfolge in der Energiewende erzielt. Bereits rund 50 % des Stroms in der EU stammen aus erneuerbaren Quellen, während der Kohleausstieg vielerorts stark vorangeschritten ist. In der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten spielt Kohle eine immer geringere Rolle oder wurde vollständig aus dem Energiemix verbannt. Dennoch sieht die Europäische Kommission keinen Anlass zur Ruhe. Um nachhaltiges Wachstum, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und globale Wettbewerbsfähigkeit weiter voranzutreiben, hat sie im Rahmen des Strategieplans von Horizon Europe 2025-2027 neue europäische Partnerschaften ins Leben gerufen. Diese Partnerschaften fördern die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, um zentrale Herausforderungen der EU mit gemeinsamer Forschung und Innovation zu bewältigen.
Neue Partnerschaft für eine starke Photovoltaik-Industrie
Eine dieser neuen Initiativen ist die Europäische Photovoltaik-Innovationspartnerschaft. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Europas Stellung in der globalen Solarindustrie zu stärken und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Die Initiative stützt sich auf zentrale EU-Strategien wie den European Green Deal, den REPowerEU-Plan und die Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2023.
Konkret geht es darum, die Produktionskapazitäten für Photovoltaik in der EU auszubauen, eine stabilere Wertschöpfungskette innerhalb Europas zu etablieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen durch engere Zusammenarbeit entlang der gesamten PV-Industrie zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, planen die Europäische Kommission und private Partner, bis 2030 jeweils bis zu 240 Millionen Euro in die Entwicklung der Solarbranche zu investieren.
EU-Strommix 2024: Erneuerbare Energien dominieren
Die jüngsten Zahlen zeigen, dass fossile Brennstoffe in der europäischen Stromerzeugung zunehmend an Bedeutung verlieren. Laut einer Analyse der Denkfabrik Ember lag der Anteil fossiler Energieträger – einschließlich Kohle, Öl und Abfallverbrennung – an der EU-Stromproduktion im Jahr 2024 bei nur noch 29 %. Die Atomenergie machte 24 % aus, während fast die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammte. Dabei kamen 17 % des Stroms aus Windkraft und 11 % aus Solarenergie, während Wasserkraft und Biomasse den verbleibenden Anteil ausmachten.
Besonders stark wächst die Solarenergie: Im Vergleich zu 2023 stieg die Stromerzeugung aus Photovoltaik um rund 22 %. Diese Entwicklung zeigt sich in allen EU-Staaten, was die strategische Bedeutung des Solarenergie-Ausbaus weiter untermauert.
Energiewende beschleunigt Europas Unabhängigkeit
Ein Blick zurück zeigt, wie sehr sich Europas Energiesystem in nur wenigen Jahren verändert hat. 2019, zum Start des European Green Deals, lag der Anteil erneuerbarer Energien an der EU-Stromproduktion noch bei 34 %. Die wachsende Energieautonomie Europas wird besonders deutlich, wenn man die Auswirkungen des Solar- und Windkraftausbaus betrachtet: Ohne diese Expansion hätte die EU seit 2019 zusätzlich 92 Milliarden Kubikmeter fossiles Gas und 55 Millionen Tonnen Kohle importieren müssen – was Kosten in Höhe von 59 Milliarden Euro verursacht hätte.
Diese Zahlen machen deutlich, dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur dem Klima, sondern auch der europäischen Wirtschaft und Energieunabhängigkeit zugutekommt. Die Fortschritte der vergangenen Jahre sind ein klarer Ansporn, die Energiewende mit voller Kraft weiter voranzutreiben.
Quelle: Ökorenta-Gruppe Meldung vom 25.03.25, Europäische Kommission Meldung vom 20.03.25, Ember-Studie